Mittwoch, 23. März 2016

ContinuinG

Airlie Beach und umliegende Inseln
Das Foto hab ich aus dem Net geklaut
FORTSETZUNG 
… vier Tage später!

GEDULD 
… also ich fasste mich in Geduld in meinem Luxuscabin zum Budgetpreis auf dem sicher saubersten Campingplatz mit der freundlichsten Crew auf 13.000 Km.
LINK ... zum Anbieter
Wartete auf das Ende vom Wochenende, auf den Anruf des DiveCenters und machte 2 lange Spaziergänge** am Ocean. 
** s. übernächstes Kapitel

AUTO
Am Montag konnte ich die Zündung am Ford flicken lassen und eine Scheinwerferbirne, die zweite in einem Monat, ersetzen.
Aus dem Kühlersystem sippelt Kühlwasser, aber der Mechaniker grummelte irgendwas von „no problem“ in seinen roten Bart … 
(diese Sorte Automechaniker gibts von Kapstadt bis Hammerfest und einmal rund um den Äquator, die kriegen keine ganzen Satz raus, aber flicken Dir Deinen Wagen mit `nem Stück Draht und `nem abgebrochen Streichholz in 5 Minuten … das ist kein Witz … so geschehen, 1980 in Marrakech)
… und wenn es mehr würde, müsse ich halt das Kühlwasser jeden Tag auffüllen.
Es gibt einfach richtig gute Leute.


SPAZIERGANG
Es gibt ein paar Sachen, die helfen mir, wenn nix mehr hilft:
Pflaster, Aspirin, ein Sandwich, morgens ein Kafi, Abends ein Bier oder ein langer Spaziergang.
Ich entschied mich für den Spaziergang am Sonntag, denn für Kafi wars zu spät und für Bier zu früh.
Am Strand entlang, durch den Yachthafen an den Luxushotelchen vorbei Richtung Innenstadt (Innendorf wäre wohl richtiger)
Nur aus Blödsinn hab ich in den Luxushotels gefragt was ein Zimmer kostet. Da ich in Arbeitsschuhen, kurzer Hose und durchgeschwitzten T-Shirt rumgelaufen bin, haben mich ein paar (wenige) von den ReceptionsAffen gleich mit „no vacancy“ abgespeist oder mich jedenfalls von oben bis untern gemustert.
Nicht so im supernoblen „Coral Sea“, der Receptionist wartete gar nicht bis ich was sagen konnte, sondern ging einfach weg und kam 3,5 Sekunden später mit einem grossen Glas kaltem Wasser wieder, dass er freundlich auf den Tresen vor mich stellte. Er machte seine Schreibarbeit während ich trank, fragte richtig nett wie er mir helfen könne, sagte mir den Preis für das Zimmer.
Ich war ein wenig beschämt und druckste rum. Er sagte ich könne in aller Ruhe nachdenken, er hielte mit das Zimmer eine halbe Stunde frei.
Ich fragte ihn noch ob er einen guten ScubaAnbieter wisse und er kümmerte sich sofort drum, telefonierte ein Mal und hatte sofort für Dienstag einen Platz für mich … seltsamerweise beim selben Anbieter den ich angefragt hatte.
Er buchte für mich, ich konnte bei ihm bezahlen und alles war klar … dachte ich.
Oh, das Zimmer habe ich nicht genommen, er fragte auch nicht mehr danach.
Es gibt einfach richtig gute Leute.

TAUCHEN
Das DiveCenter (Mantaray in Airlie Beach) rief natürlich nicht an, erst durch den Receptionisten (s. Kapitel vor) kriegte ich mit, dass sie was für Dienstag haben.
Ich hab mich dann auf die Tauchgänge gefreut, die ersten seit 3 Jahren und hab die Tauchzeichen noch mal geübt und bin in Gedanken die Routinen durchgegangen.
Dienstagabend dann rief das DiveCenter an und sagte ab, ohne Begründung einfach „sorry“ wir fahren nicht raus. Das Geld könne ich mir im „Coral Sea“ wiederholen. 
Arschlöcher!
Bin dann also Montag ins „Coral Sea“ der Receptionist wusste sofort was ich wollte und buchte das Geld zurück. 
Ich fragte ihn ob er wisse was passiert sei. Er erzählte mir, das Mantaray eine ganze Gruppe abgesagt hätte. 
Wen wundert`s??
Es gibt einfach richtig blöde Leute.

aber! ... damit ist die Geschichte nicht zuende!
Um den verlorenen Tauchtag zu füllen, bin ich dann Dienstagmorgen auf eines der Schiffe gegangen, die zu den Inseln fahren. Auf dem Oberdeck hab ich mir den Wind um die Nase wehen lassen und mich gewundert, warum so viele Crewmitglieder an Bord waren. 
Sie liefen rum , fragten wer Kafi oder Tee will und brachten ihn dann kostenlos. 
Nicht ganz ohne das Ganze, denn es waren sicher 200 Leute an Bord.
Irgendwann stand einer von der Crew neben mir und fragte mich ob ich auch mit zum äusseren Riff käme. Als ich ihn fragte, was dort passiere sagte er „Diving

Dann ging alles ganz schnell … innerhalb von 30 Minuten hatten sie mein Ticket von „InselHopper“ auf „ScubaDiving“ geändert, $180 drauf bezahlt und schon hatte ich meinen verpassten Dive.

Der Dive selber war so lala.
Das äussere Riff ist ca. 45 Km vor der Küste, die Sicht war durch die Strömung irgendwo bei 10 Metern … eher weniger. Dann ist fast alles braun, es gibt sehr wenige farbige Korallen, der Guide erkläre mir nachher, das käme von einer dort natürlich vorkommenden Alge.
Gut war für mich zu erleben, das alle Routinen vom Tauchen noch vorhanden sind bei mir und ich nach der ersten Aufregung es total genossen habe, wieder unter Wasser zu sein … und nein! …
Fliegen ist nicht schöner!

Ein wenig mühsam war nur, dass mein rechtes Ohr beim Druckausgleich nicht ganz mitspielte, jedesmal wenn ich nur ein paar Meter tiefer ging, musste ich wieder ein wenig aufsteigen, den Druckausgleich wiederholen und dann wieder runter. Das Ohr tat nachher weh … so hab ich dann schweren Herzens den 2. Tauchgang weggelassen.
Trotz und alledem … ein prima Ausflug!!
Danke an Julien und Coral … die beiden haben mir den Tag gerettet.
Es gibt einfach richtig gute Leute.
LINK ... zum Anbieter nicht ganz billig aber trotzdem gut!

SCHLUSS
Das wars …
…ach ne … nicht ganz nur fast:

… gestern bin ich noch einkaufen am Abend und brauchte u.a. `ne Limette für die Avocado.
Natürlich hab ich im Supermarkt vergessen eine zu kaufen, bin also in so ein kleinen Laden rein.
Nehme `ne Limette aus der Kiste, will zum Bezahlen, das ruft die alte Frau an der Kasse „its for you, I give it to you“ … hat die mir doch tatsächlich die Limette geschenkt … einfach so!
Es gibt einfach richtig gute Leute.

Heute dann hab ich mich von Airlie Beach verabschiedet und mich auf den Weg nach Süden gemacht.
Irgendwo in der Pampa sehe ich dann einen Radfahrer auf dieser unendlich langen Strasse zwischen den Städten, mir entgegen kommen. Schwer bepackt mit Ausrüstung, offensichtlich ein Langstreckenfahrer. 
An seinem Fahrstil konnte ich sehen, dass er Mühe hatte vorwärts zu kommen (bis zur … bzw.  also für ihn seit der letzten Stadt, waren es 80 Km).
Ich hab also angehalten und über die Strasse hinweg gefragt ob alles O.K. ist.
Er sagte „nein“ er habe kein Wasser mehr. So habe ich ihm 1,5 Liter gegeben.

Ein Mann aus Südkorea, der in der umgekehrten Richtung wie ich den Kontinent umrunden will, auf dem Fahrrad!!! … auch als Info für die, die denken ich sei irre.

Er war ziemlich glücklich über das Wasser und darüber, dass ich ihm gesagt habe, in 5 Km käme ein Campingplatz.
Manchmal gehöre ich auch zu den richtig guten Leuten … 
... aber eigentlich wollte ich nur das mit dem Automechaniker, der Limette und dem Glas Wasser im "Coral Sea" und das mit Julien und Coral und den netten Leuten auf dem Campingplatz wieder gut machen … 
... na, .... wegen dem Karma und so weiter und so fort und überhaupt ...

ach ... ihr wisst schon!

... das mit dem Karma klappt übrigens nicht immer sofort! 
Sitze jetzt in einem schäbigen und dreckigen Cabin auf einem runtergekommen Campingplatz in Marlborough, Queensland ... ein Kaff dass man seinem ärgsten Widersacher nicht wünscht.

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