Dienstag, 8. März 2016

ArrivinG

Nach 28 Tagen bin ich heute wieder am Pacific angekommen.
Weit nördlich von Sydney, in Townsville.

Die fast einwöchige Fahrt von Darwin hierhin steckt mir in den Knochen, ich bin müde und angespannt.

Den Rest gab mir dann, als genau vor mir, heute eine wunderschönes, grosses Känguru von einem Truck überfahren wurde.

Spannend war meine Reaktion: ich reagierte zuerst gar nicht, ich hatte vorher vor mich hingepfiffen und machte einfach weiter. 
Dann, nach vielleicht 15 Sekunden wurde ich unglaublich wütenden, beschimpfte das tote Känguru, wie man so saublöd sein könne, beschimpfte den Truckfahrer und beschimpfte mich, dafür, dass es genauso mir hätte passieren können.
Dann wurde ich traurig, fuhr langsamer und mochte nicht mehr fahren, suchte mir einen Parkplatz unter einem Baum, machte den Sitz nach hinten. 
Ich schlief wohl eine halbe Stunde. Danach war ich ruhig, fuhr gemächlich weiter nach Townsville.

Die Stadt empfing mich mit Wolkenbrüchen und Hitze.
Als wenn man in eine Waschküche kommt.
Aber das verstehen nur diejenigen von Euch, die noch eine richtige Waschküche kennen. Sie ist unten im Keller, mit einem runden, gemauerten, offenen Bottich in der Mitte des Raumes unter dem ein Holzfeuer brennt, 200l heissem Seifenwasser oben darin und so einem alten Motor oben drüber, der die heisse Lauge und die Wäsche über einen hölzernen Quirl vor und zurück rührt.
In der Waschküche hängen die Dampfschwaden unter der Decke, alles ist nass und die Frauen haben sich die Haare hochgesteckt und quetschen die fertig gewaschene Wäsche zwischen zwei Holzrollen hindurch, die mit Hilfe einer Kurbel drehen.
Die Wäsche ist heiss und dampft den Raum noch mehr voll und das ausgepresste Wasser, läuft dampfend über den Boden in einen Gulli.
So eine Waschküche meine ich !
Denen die das nicht mehr kennen, mag eine Sauna als die halbherzig-billige Unterstützung bei der Vorstellung dienen, wie die Atmosphäre war, als ich in die Stadt kam.

PostkartenIdyll 
Ansonsten, wieder mal HAWAII.
Wenn ich nicht wüsste, dass ich in Australien bin, würde ich denken es sei Hilo oder Hana oder eine der anderen kleinen oder mittelgrossen Städtchen auf den Inseln.

Diese tollen Feigenbäume wachsen hier ...
die machen mich noch ganz verrückt, weil ich dauernd denke ich bin auf Big Island

Die Luft, die Pflanzen, die Häuser, die ruhige Freundlichkeit der Leute 
(Unfreundlichkeit verbraucht einfach zu viel Energie bei der Hitze!) … 
Peace & Love and Sandy Feet
... so ist das … und so hiess das kleine Strassenrestaurant in dem ich grad eben Fish&Chips hatte und bei dem es nebendran Glacé gibt, weil nix so prima ist, wie Fish&Chips und nachher ein Passionsfruit-Glacé.

Im übrigen mache ich mir Gedanken, weil ich viel zu schnell unterwegs bin. 
In nur einem Monat hab ich gemacht, was Zweie dauern sollte.
Allerdings bin ich nicht unglücklich dabei und habe einfach nicht das Sitzfleisch, irgendwo länger als ein paar Tage zu bleiben.
Bin auch nicht so der Fan von „sich was anschauen“, das hab ich in Broken Hill versucht und die 79 Chinesen, mit denen ich unterwegs war war`n mir einfach "To much".
Ich habs in Norlangie getan, das war gut, denn ich war allein. Aber das habe ich nur getan, weil ich die uralten Steinmalereien so gern mag. Etwas anderes kann mich offenbar nicht anziehen um zu bleiben.
Mein Nomadisches … oder dann die Hummeln im Hintern … treiben mich voran.

So habe ich mich heute … endlich!!! … in einem „Historischen Hotel“ eingemietet, in Sichtweite des Pacifics (300m) und … vorsichtshalber, gleich zwei Tage bezahlt, damit ich ein wenig bleibe.
Mein Hotel, das "Yongala
... benannt, nach einem Schiff, auf dem seine Erbauer (also, die des Hotels!) abgesoffen sind und das nun (also das Wrack!) eine Attraktion für Taucher aus der ganzen Welt ist.
Für $290,- kann man sich in 28m Tiefe ein wenig gruseln ...

... vergiss es!!

Die Touristen sind offenbar langsam Mangelware hier, es ist Nachsaison und eigentlich zu heiss und zu feucht zum Ferien machen. 
So habe ich eine ganze Suite für einen Spottpreis bekommen, mit Küche und Wohnzimmer, einem richtigen Bad, statt der üblichen Dusche/Klo-Kombi und mit Fernsehecke und seperatem Schlafzimmer und Pool und Palmen im Garten.

Foftain scheint das zu gefallen, ich hab ihn seit Stunden nicht gesehen. 

Das letzte Mal, sah ich ihn, als der Vorfall mit dem Känguru war, er hockte auf dem Rücksitz, war genauso fertig wie ich, das Gesicht in die Hände gestützt und schien nachzudenken.
Dann machte er die Autotüre auf, stieg aus, kam ums Auto herum nach vorn zu mir ans Fenster, guckte mich prüfend an und sagte dann … „Scheisse man … das passiert halt! … ich brauch jetzt `n Bier

Als ich wieder aufwachte war er weg und als ich heute am Abend den Cooler aufmachte, da waren von den drei Bier vom Vorabend nur noch zwei da.

… auch ja … ein wenig hab ich auch photographiert, die letzen Tage:
Das Thema ist „Architektur im Outback“ … oder so ähnlich …
… ach, verflixt ... denkt Euch doch selber `n Titel aus … hier ist der LINK dorthin
... oder, wie immer ... oben, in der Menubar auf "Photos" clicken.

Ich trink  jetzt auch `n Bier

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